Werden die U23-Teams von Profivereinen in der 3. Liga sowie unserer Regionalliga Nordost bald Geschichte sein? Zumindest seit gestern gibt es diesbezüglich eine sinnvolle Entscheidung der DFL, welche sich nun plötzlich sehr stark an die ehemaligen Forderungen der Initiative Pro-Regionalliga-Reform 2012 vor vier Jahren anlehnt.
(…) Die deutschen Profifußball-Vereine müssen ab der kommenden Saison nicht mehr zwingend ein U23-Team am Spielbetrieb teilnehmen lassen. Die Mitgliederversammlung des Ligaverbandes stimmte am Montag in Frankfurt/Main einem entsprechenden Antrag des Bundesligisten Bayer Leverkusen zu. “In jedem Verein gibt es unterschiedliche Strukturen und Ausbildungsschwerpunkte”, sagte Reinhard Rauball, Präsident des Ligaverbandes: “Dem haben wir Rechnung getragen.” Die “Entscheidungshoheit” liege nun bei den Klubs selbst, teilte die DFL mit, “was ihnen mehr Flexibilität im Umgang mit ihren Nachwuchsteams ermöglicht.” Die Mitgliederversammlung habe “angesichts des erheblich gestiegenen Ausbildungsniveaus in den Nachwuchsleistungszentren der Klubs” dafür gestimmt, die bislang geltende Pflicht aufzugeben. Die beschlossene Änderung tritt zum 1. Juli in Kraft (…) [bundesliga.de]
So wurde schon seit 2010 auf die fehlende Attraktivität dieser Zweitvertretungen hingewiesen –
“Allesamt leiden wir unter dem gleichen Problem: Eine unattraktive Liga, in der weder sportliche noch wirtschaftliche Gerechtigkeit herrscht. Der maßgebende Grund dafür findet sich in den U23-Mannschaften, bzw. Zweitvertretungen der Lizenzvereine. Nicht nur, dass sich durch die Fluktuation in deren Kadern Wettbewerbsverzerrung ergeben und sie nicht das wirtschaftliche Lizenzierungsverfahren durchlaufen müssen – nein: Es will sie schlicht und ergreifend auch niemand sehen. Die Zuschauerresonanz schwindet bei Spielen gegen diese Gegner Zusehens.”
Zumindest die beiden Drittliga-Vertreter aus Dortmund und Stuttgart haben sofort angekündigt, ihre U23-Teams auch weiterhin Aufrecht zu erhalten. Ebenfalls signalisiert haben der VfL Wolfsburg, im Falle des sportlichen Aufstieg nach der ausgetragenen Relegation in die 3. Liga, nicht auf einen Startplatz in der kommenden Saison zu verzichten.
Interessanter könnte es jedoch eine Etage tiefer werden, wenn Hertha BSC und der 1. FC Union Berlin ihre Zweitvertretungen vom Spielbetrieb der Regionalliga Nordost zurückziehen. In diesem Falle würde es bei einem Rückzug keinen sportlichen Absteiger in unserer vierten Liga geben! Derzeit betreffe das die beiden Ostvereine 1. FC Lokomotive Leipzig sowie FSV Optik Rathenow …
[ab]
